Montag, 29. September 2014

Idee für das Spiel: "Der Heiße Draht"

Zum 45. Jubileum von CASA e.V. wollten wir mit den Kindern das Spiel "Der Heiße Draht" in Groß bauen. Bei dem Ferienkurs im August 2014 haben vierzehn Kinder ihre "Heißen Drähte" auf einem ca. 10x15cm großem Holzbrett gebaut. Beim Berühren des Drahtes summte ein Piezo-Lautsprecher einen 2kHz hohen Ton. Zum einen war der Ton auf die Dauer zu nervig und zum anderen beim leichten Berühren war der Ton auch nicht sauber sondern "verkratzt". Also sollte für das Jubiläum was besseres gebaut werden.

Das Modell, dass ich mit 4 Kindern in etwa 2 Stunden gebaut habe, erzeugt die Geräusche jetzt mechanisch. Statt Piezo-Lautsprecher dreht ein Motor mit einer Feder an der Welle. Die Feder schlägt gegen die nah angebrachte Klangschale. Das klingt schon viel angenehmer.

Einige leichte Berührungen werden jetzt auch toleriert. Beim Berühren des Drahtes dreht sich nämlich ein zweiter Motor, der über ein langsames Getriebe einen Zeiger von "Grün" in Richtung "Rot" beweg. Berührt der Zeiger den Metallkontakt am Ende des roten Bereiches - ist das Spiel aus.

Alle Bauteile außer dem Holzbrett kamen wieder von  Opitec. Die Kosten lagen bei ca. 5 Euro.

Hinterseite. Man sieht die Verdrahtung. Es sind zwei unabhängige Stromkreise  


Fast fertig! es fehlen nur die letzten Striche

Vorderseite. Der Draht selbst besteht aus mehreren Schweißdrähten, die miteinander mit Schraubklemmen verbunden sind.

Donnerstag, 18. September 2014

Workshopideen zum Thema "Windkraft". (Teil I)


Windkraft ist ein interessantes Gebiet im Bereich alternativer Energien. In einem "Windkraft-Workshop" kann man die Kinder über das Potential der Windenergie aufklären sowie viele Gerüchte und Missverständnisse, die die Verblödungsindustrie im Auftrag der Atom- und Erdöllobby verbreitet, nachhaltig beiseite räumen. Würde jeder wissen, dass bei optimalem Wind etwa 200 Windräder einen Atomkraftwerk ersetzen könnten, hätte die Atomlobby viel weniger Zulauf. Wüsste jeder, dass ein Windrad aus unmittelbarer Nähe nicht mal ein fünftel der Lautstärke einer Autobahn  und nicht mal die halbe Lautstärke eines Fernsehens erreicht und wüsste jeder dass es unter den Windräder keine tote Vögel (im Gegensatz zu den toten Tieren entlang jeder Autobahn) liegen, hätte die Windenergie viel mehr Sympathie in der Bevölkerung. Alle Gerüchte kann man natürlich nicht aufzählen. Darum geht es hier auch nicht.

Ich überlege mir, welche Experimente und Modelle man in so einem Workshop mit den Kindern machen könnte . In Spielzugläden und bei Amazon findet man einige Bausätze zum Thema. Die Preise streuen von 10Euro bis 50Euro und aufwärts.
Mehrmals wollte ich für meine Neffen so einen Bausatz von Kosmos kaufen (eins von den teureren in dem Spektrum) und immer wieder hatte ich meine Zweifel, dass das Windrad funktionieren wird. Die beigefügten Motortypen, die im Modell als Generator dienen sollten, könnten nur bei sehr hoher Drehzahl eine ausreichende Spannung für das LED erzeugen. Diese Drehzahl ließe sich nur mit einem Getriebe erreichen. Und wenn ich mir die Plastikzahnräder auf der Packung anguckte, hatte ich meine Zweifel an dem Wirkungsgrad eines solchen Getriebe. Also mein Rat - Finger Weg von solchen Bausätzen. Diese Rezension  bei Amazon zu einem Kosmos-Bausatz beschreibt sehr treffend warum:

"Gut zur Veranschaulichung, schlecht in der Funktionalität. Pädagogisch nur halb wertvoll, da das Kind/der Jugendliche am Ende durch die schlechte Funktionalität stark ernüchtert wird und den Spass an der Sache verliert. "Windkraft? Geht ja garnicht ..."

 Diese Webseite brachte mich auf eine interessante Idee, dass ein Windrad nicht unbedingt den elektrischen Strom erzeugen muss, um die Energiegewinnung aus dem Wind zu veranschaulichen.
Es ist ein "Windradkran" bei dem ein Faden an der Achse gebunden ist. Durch das Drehen der Achse wird der Faden aufgewickelt, und kann somit kleine Gewichte, die an dem anderen Ende befestigt sind, hoch heben.
Dieser Aufbau bietet viele Möglichkeiten zum experimentieren. Man kann durch die Variation der Windradflügel  - Form, Fläche, Anzahl, Winkel - die Begriffe wie Drehmoment und die Drehgeschwindigkeit erläutern. Man kann kleine Wettbewerbe veranstalten: "Wessen Kran hebt größeres Gewicht" oder "Wessen Kran ist schneller". Man kann viele Messreihen aufnehmen um zum Beispiel die optimale Windradform für die vorgegebene Windgeschwindigkeit, Drehgeschwindigkeit und den Drehmoment zu ermitteln.

Nach einigen Versuchen habe ich ein Modell gebaut, das diese Experimente schnell ermöglicht.
Die Windradflügeln sind an einem Korken befestigt und lassen sich schnell austauschen. Als die Welle dient ein Schaschlikspieß. Die PVC-Röre (ca. 1,20 pro 2 Meter bei Hornbach) bieten der Konstruktion eine gute Stabilität und lassen das Modell so bisschen wie einen Windrad-Turm aussehen. Als die Verbundelemente für die PVC-Röre und zugleich als die "Lager" für die Achse dienen die Plastikdeckel von den PET-Flaschen.  Um die Gewichte schnell zu variieren, ist an dem Ende des Fadens ein starker Magnet angebunden. (Man braucht einen Stärkeren, da der "Kran" die Gewichte bis zu 100 Gramm  locker heben kann.)

Die Flügel kann man entweder in die eingeschnittenen Schlitze in den Korken  einsetzen und verkleben, oder mit den Zahnstochern bauen.

Die Zahnstocher-Variante bietet den Vorteil, dass man die Anzahl und den Winkel der Flügeln schnell ändern kann. Die Flügeln halten in dem Korken sehr gut und sitzen auch nach vielfachem Einsetzen, Drehen und Herausziehen fest.

Der Preis für ein solches Modell läge unter 2Euro. Für 1 Euro mehr ließe sich auch ein LED zum leuchten bringen - und das bei einer Windstärke, die man mit einem üblichen Ventilator bei niedrigster Stufe erzeugen kann. Am besten eignen sich die Motoren, die bei schwachem Strom und
höherer Spannung ihre optimale Drehzahl erreichen. Bei diesem Kleinmotoren Sortiment (Pollin.de, 10 Stück für 2.50 ) findet man einige 24V und 18V Motoren, die für ein LED ausreichende Spannung bei ca. 120rpm erzeugen.

In dem Teil II beschreibe ich einige Messungen und Experimente.